Der Fasenickl – eine Faschingsfigur in Kipfenberg!
Der Fasenickl – eine Faschingsfigur in Kipfenberg!

Der Fasenickl – eine Faschingsfigur in Kipfenberg!

Der Fasenickl ist eine Fastnachtsfigur, die auch in Kipfenberg, in der Mitte Bayerns, beheimatet ist. Verwandte fastnachtliche Gestalten finden sich noch im südlichen Franken und im südwestlichen Teil der Oberpfalz. Gesicherte Erkenntnisse lassen den Brauch bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen, seine Wurzeln reichen jedoch wahrscheinlich bis in die vorchristliche Zeit.

Der Fasenickl ist durch sein aufwendiges Kostüm und durch seine ausgeprägten Rituale („Schnalzen“ – „Faseln“ – Verteilen von Brezen und Guatln) eine der zentralen Figuren alter fränkischer Fastnacht. Er ist Einer, der seine Mitbürger ängstigt und belustigt zugleich und Ihnen dabei oftmals Rätsel aufgibt. Die Maske muss aus einem Lindenholzblock herausgeschnitzt und anschließend gefasst werden. Die Herstellung des Gewandes ist sehr zeitintensiv. Auf den groben Rupfen werden ca. 7000 roten Filzrauten aufgenäht. Die Samtspiegel werden mit der handgeknüpften Wollborte beidseitig eingefasst. Insgesamt werden von der Wollborte 40 Meter benötigt. Adolf Kastner und viele Kipfenberger Trachtler fertigten 1960 wieder Nickelkostüme nach den alten Vorlagen an.  Auf der Kopfhaube (Gugel) an der die Maske eingenäht ist, sitzt der kunstvolle Schellenbaum (Scheberer), mit den bunten Bändern und dem Hahnenfederbusch.

Die kurzstielige Peitsche (Goaßl) mit der langen, gedrehten „Schnur“ lässt das „Schnalzen“ weithin hörbar werden. Kinder die laut den Fastnachtsruf „Gö-sucht“, „Gö-sucht“ rufen, werden von den Fasenickeln mit Brezen und Guatln beschenkt.

 

 

 

Im Kipfenberger Torwärterhaus, dessen älteste Bausubstanz aus dem Mittelalter stammt, hat der Kulturverein „Die Fasenickl“ der Fastnachtsfigur ein Denkmal gesetzt und man kann alles Wissenswerte in diesem Museum erfahren. 

www.fasenickl.de 
und www.kipfenberg.de

 Fotos mit freundlicher Genehmigung vom Markt Kipfenberg.

                                                                          Schriftführerin D’Altmühltaler Kipfenberg,
                                                                                              Franziska Straus