Frühjahrssingen und -musizieren
Frühjahrssingen und -musizieren

Frühjahrssingen und -musizieren

Der Frühlingsbeginn rief die Sänger und Musikanten des Donaugau-Trachtenverbandes auf den Plan. Sie trafen sich zu ihrem traditionellen Frühjahrssingen und – musizieren im Eichstätter Kolpingssaal. Gabi Hamberger und Christa Rupprecht zeichneten verantwortlich für das Programm und konnten zahlreiche Mitwirkende und Gäste begrüßen. Ihren Worten schloss sich der Vorsitzende des ausrichtenden Trachtenvereins D‘ Altmühler Eichstätt Ferdinand Strobl an und wünschte allen Anwesenden beste Unterhaltung. Schmissig und stimmungsvoll eröffnete die Donaugaumusik mit Franzsika und Josef Straus sowie Gabi Hamberger, die unterstützt wurden von Veronika und Matthäus Zäch sowie Reinhard Dauer und Tochter Stefanie, den musikalischen Abend. Ihnen schlossen sich die vier Damen der Altmühler Saitenmusik Kuni Eichiner, Gisela Haußner, Edith Rixner und Katharina Schmidt an. Seit zehn Jahren spielen sie zusammen und vertraten an diesem Abend den gastgebenden Verein. Neben klassischen Saitenmusikstückln haben sie sich auch den vielen überlieferten Werken aus dem Raum Eichstätt verschrieben und gaben unter anderem S‘ kalte Wasserl und den Ochsenfelder Schottisch zum besten, Stücke aus dem Repertoire der Eichstätter Geigenmusi. Mundartbeiträge waren zu hören von Sepp Hardt, Sieglinde Greifzu, Gisela Haußer (alle Eichstätt) und Hannelore Heilgemeir vom Trachtenverein Grasheim. Mit dem Gedicht „Griaß God“ aus seiner eigenen Feder hieß der Ehrenvorsitzende des Donaugau-Trachtenverbandes Sepp Hardt die anwesenden Gäste willkommen und stellte im Laufe des Abends weitere Verse aus seiner Sammlung vor. Der von Sieglinde Greifzu, ebenfalls ein Urgestein der Altmühler Eichstätt, vorgetragene Mundartbeitrag „I brauch Di, lass mi ned alloa“ ging unter die Haut und traf bei manchem Zuhörer ein Stück weit die Gefühle eines starken Miteinanders und des Zusammenhaltens. Und was man alles so im Ruhestand bewerkstelligen möchte oder gerne tun würde, wenn man denn die Zeit dazu fände, war ein weiterer Beitrag aus ihrem an diesem Abend präsentierten persönlichen Fundus. Hannelore Heilgemeir war mit dem Elektroradl unterwegs, fand aber trotzdem zurück zur Natur und stellte in ihren Beiträgen fest, dass es Frühling wird und damit auch das Gänseblümchen wieder sein Köpfchen zur Sonne reckt und die Gemüter erfreut. Mit einer „vielsaitigen“ Musikgruppe wartete der Trachtenverein Konstein auf. Jeden Montag treffen sich die 17 Frauen und Männer unter der Leitung von Hans-Jürgen Pickhard, bestens bekannt als „Hippie“, zum gemeinsamen Musizieren an Hackbrett, Harfe, Zither und Bassgeige. Seit kurzer Zeit hat sich bei den Konsteiner Trachtlern auch eine Vehharfen- oder Zauberharfengruppe zusammengefunden. Die Instrumente wurden ohne Ausnahme selbst gebaut und werden nun auch ohne besondere Notenkenntnisse, dafür aber mit umso mehr Freude bespielt. Der Zweig’sang der Saitenmusi Konstein vervollständigt die musikalische Seite der Schuttertaler Trachtler. „Wann i mein Huat ins Wasser schmeiß“ und andere Volksweisen waren von ihnen im Laufe des Abends zu hören. Viktoria und Matthäus Zäch vom Trachtenverein Ilmtaler aus Pfaffenhofen schlossen sich an. „Dobsche Dobsche tralala – Violine Draht kaputt, macht sich alleweil, wud, wud, wud“ und der Zwiefache „Aber d‘ Ochsn treib‘ i net aus“ standen ganz vorne in ihrem Repertoire, aus dem an diesem Abend noch vieles mehr geboten wurde. Mit Dudelsack und Steirischer begleitete sich das Duo. Der Dudelsack galt an diesem Abend als ganz besonderes Instrument, obwohl er in der bayerischen Volksmusik von jeher zum Einsatz kam und Dudelsackbesetzungen durchaus nicht ungewöhnlich waren. Ein jahrzehntelanges Zusammenspiel zeichnet die Familienmusik Felbermeir-Klepmeir aus, die ebenfalls aus Pfaffenhofen angereist war, und unter anderem die Amalienpolka von Herzog Max, seine wohl bekannteste Komposition, aufspielte. Und was wäre ein Volksmusikabend in Eichstätt ohne die Geschichte der Eichstätter Sausackschleifer? Wer sollte diese Geschichte besser erzählen können, als die Brauchtumsvertreterin im Donaugau-Trachtenverband Gisela Haußner. Humorvoll und gestenreich schilderte sie die Geschichte rund um den Eichstätter Sausack und den damit einhergehenden Necknamen der Eichstätter, bevor sie sich in weiteren Beiträgen unter anderem auch dem Josefitag und den zahlreichen Josefinen, Josefs und Pepperln widmete. Nicht zuletzt sorgte als Gastgruppe die Möckenloher Stubenmusi mit Christa und Reinhard Dauer, Tochter Stefanie und Thekla Stadler für ein gelungenes Abendprogramm. Unter die Gäste mischte sich im Laufe des Abends auch Caritasdirektor Domkapitular Franz Mattes, der spontan und charmant mit Witz und Humor die abwechslungsreichen Textbeiträge ergänzte. Aus vielen bodenständigen Musikstücken, Gesangseinlagen und Mundartbeiträgen war ein bunter musikalischer Frühlingsstrauß entstanden, gebunden von den Musikgruppen des Donaugau-Trachtenverbandes, der im nächsten Jahr seine traditionelle Wiederauflage erfahren wird.

Text und Bilder von Edith Rixner, Eichstätt