Griaß Gott beinand,
Wir der Donaugau Trachtenverband liegen im Herzen Bayerns. So ist es nur natürlich, dass sich hier vermutlich die größte Vielfalt der Trachten finden lässt. Trachtenspezifische Einzelmerkmale aus angrenzenden Trachtengauen sind feste Bestandteile, da Bezirksgrenzen zu Gaugrenzen innerhalb des Trachtenverbandes fließend waren.
Die meisten der in unserem Trachtengau ansässigen Vereine pflegen neben der bodenständigen Bauern- oder Bürgertracht auch die Gebirgstracht.
Aber was ist nun Tracht und Wer (?) ist ein richtiger Trachtler?
Trachtler sind im weitläufigen Sinne alle Menschen welche überlieferte Gewande, aber auch Brauchtum aus früheren Zeiten (Epochen) bis in die heutige Zeit erhalten und erhalten wollen. Dazu zählen ebenso Handwerker wie z. B. Zimmerer, aber auch juristische bzw. religiöse Berufe wie Richter oder Pfarrer und Ordensleute.
Die Begrifflichkeit „Tracht“ kommt von dem was getragen wird. Tracht ist immer eine Form von Gewand, dass sich im Laufe der Zeit wandelt und stets gewandelt hat.
Bekleidungsformen waren in früheren Zeiten stark reglementiert und in Kleiderordnungen durch die Gerichtsbarkeit den Ständen und Vermögensverhältnissen angepasst. Erst durch die französische Revolution wurden diese Regularien aufgebrochen und letztendlich abgeschafft.
Die Aufgabe des Sachgebietes Tracht ist es, die Trachten in unserem Verband zu pflegen, zu erforschen und bei Bedarf zu erneuern. Dabei sollte jedoch immer auf die Regionalität geachtet werden.
Dabei ist es oftmals nicht leicht eine absolute Regionalität zu behaupten. Waren es in vergangenen Zeiten diverse Ereignisse wie zum Beispiel die Arbeitslosigkeit in der Alpenregion mit der schließlich die „Miesbacher Tracht“ bis nach Hamburg oder sogar nach Übersee (Amerika) transferiert wurde, oder bei Hochzeiten, mit deren Abschluss das Gewand die Örtlichkeit wechselte. In der „neuen Heimat“ wurde das mitgebrachte Gewand aufgetragen. Schon weil meist nur dieses eine „gute Gewand“ zur Verfügung stand. Wenn nun neue Elemente im Ortsbild gesehen wurden, und diese Begehrlichkeiten weckten war eine Vermischung eingeleitet.
In heutiger Zeit wird es wohl am ehesten der Begriff MODE zum Ausdruck bringen.
Gerade deshalb sollte der Ausdruck „schon immer“ für Kleiderformen oder Kleiderarten und falsch oder richtig wohlbedacht und nur nachweislich erkundet Verwendung finden.
Was bedeutet jedoch in der Jetztzeit, dass sich Menschen in ein festliches Gewand und zu Anlässen wie Volksfesten oder dergleichen eine „Volksfest- oder OktoberfestTRACHT“ anziehen. Und an dieser Stelle muss auch die Frage erlaubt sein: Weshalb ist das Gwandbewusstsein insbesondere bei Dirndl und Lederhose so stark wie bei keinem anderen Kleidungsstück?
Die Antwort könnte lauten: Tradition lebt, jeder möchte dazugehören zu diesem Brauchtum liebenden Volk, von dem eine charismatische Aura die Welt beeindruckt.
Als meine Aufgabe sehe ich es an, ein Verständnis zum Thema Tracht zu erzeugen, auf eine anständige, saubere Tracht hinzuweisen, in Seminaren, Sitzungen und Trachtenstammtischen interessierten Trachtenwartinnen und Näherinnen auf zu qualifizieren zum Wohle des Erscheinungsbildes der Trachten in unserem Gauverband.
Waltraud Betz
Gautrachtenpflegerin im Donaugau Trachtenverband
Tel: 09444-9756897
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